Wie mache ich ein Lagerfeuer?

Als erstes braucht man etwas sehr trockenes Material um eine Flamme leicht zu entzünden. Dazu sucht man sich kleine, aufgesplitterte Tannenästchen, abgetrocknetes Moos oder Gras oder ein altes Vogelnest. Dies alles ist Material welches sehr schnell Feuer fängt, aber auch sehr rasch wieder ausgeht. Darum muß man vor dem Anzünden auf jeden Fall weiteres Holz haben, um dieses dann nachlegen zu können. Zum Anbrennen eignet sich am besten trockenes Tannenholz in verschiedenen Dicken (vom kleinen Zweig bis hin zu daumendicken Ästen). Dieses Nadelholz fängt schnell an zu brennen , entwickelt eine große Anfangshitze und ist damit gute Grundlage um härteres Holz wie Buche, Esche oder Eiche nachlegen zu können. Also noch mal die Dinge, die wir vor dem Anzünden brauchen:

  • Feuerstarter wie Streichhölzer, Feuerzeug, Feuerstein (z.B. Magnesiumstein)
  • Sogenanntes Zundermaterial wie trockene Vogelnester, kleine Flaumfedern, trockene
  • Gräser und aufgefledderte kleine Tannenäste
  • Trockenes Tannenholz in verschiedenen Stärken, von ganz dünn bis fingerdick
  • Trockenes Hartholz, am besten einmal aufgespalten zum Nachlegen

Wenn man all dies zusammen hat, hebt man mit einer Schaufel eine kleine Feuergrube aus, in der das Feuer vor Wind geschützt ist, oder man baut sich einen kleinen Schutzring aus Feldsteinen auf, in dem man das Feuer dann entzündet.

Dann legt man das Zundermaterial als erstes in einem faustgrossen Bündel zurecht. Auf diesen kommen kleine Fichtenäste, die wie das restliche Holz neben der Feuerstelle liegen, um immer gut dranzukommen. Als nächstes zündet man das Zundermaterial an. Durch langsames Pusten in die sich entwickelnden Flammen, werden diese größer (weil der Sauerstoff in der Luft stark brennt), und die Fichtenäste fangen auch an zu brennen. Dann legt man nach und nach immer größere Äste auf das Feuer, bis man es soweit hat, das es allein brennt ohne auszugehen. Man kann jetzt die Holzscheite auch wie ein Indianerzelt an das Feuer stellen, so brennen sie dann von Innen nach Außen ab und können immer gut nachgelegt werden. Außerdem entsteht so ein natürlicher Kamin, der die Luft von unten anzieht, damit das Feuer anheizt und nach oben abzieht. Eine andere Form des Abbrennens ist das Pagodenfeuer:hierbei werden die Holzscheite im Quadrat um das Feuer gelegt und aufeinandergeschichtet. Auch hier brennt im Inneren das Feuer und frißt sich nur langsam durch die Scheite. Diese Form ist das ideale Feuer zum Kochen da man von der Seite immer gut nachlegen kann.

Hier noch einige feste Regeln im Umgang mit Feuer:

  • Kein Feuer im Wald machen
  • Kein Feuer in direkter Nähe von leicht brennbaren Gebäuden oder Zelten
  • Feuer immer nur so groß machen, wie man es benötigt
  • Feuer nie unbewacht lassen
  • Immer auf Windrichtung achten, (Funkenflug und Rauchabzug)
  • Möglichst immer Wasser zum Löschen in der Nähe haben
  • Keine Brandbeschleuniger benutzen (Benzin, Petroleum oder Spiritus)
    Hierbei besteht Explosionsgefahr mit schweren Verbrennungen!
  • Wenn man sich trotz aller Vorsicht mal verbrannt hat, die Stelle sofort mit viel kaltem Wasser kühlen, mindesten 5-10 Minuten

Im folgenden eine Aufstellung der verschiedenen Holzarten wie sie in unseren Wäldern vorkommen und uns zur Verfügung stehen:

Fichte, Kiefer, Haselnuß:
brennt gut an, große Anfangshitze, starke Rauchentwicklung, brennt schnell weg, ergibt kaum haltbare Glut, viel Asche

Birke:
Das einzige Holz, welches auch feucht brennt, wenig Glut, angenehmer Geruch, wenig Rauch (wenn Holz trocken ist), mittlere Brenndauer

Buche, Eiche, Esche:
Sogenanntes Hartholz, brennt schlecht an, dafür lange Brenndauer, ergibt viel Glut, wenig Rauch, gute langanhaltende Hitze, ideal für Koch-und Wärmefeuer

So, wenn ihr nun alles begriffen habt, könnt ihr jederzeit ein Lagerfeuer zum Wärmen oder Kochen entzünden. Wenn man allerdings Fleisch grillen will, muß man das Feuer ganz abbrennen lassen bis man nur noch die Glut hat. Wenn diese von einer weißen Ascheschicht bedeckt ist, kann das Grillen losgehen. Und immer daran denken:wenn die ersten Würstchen gut sind, sofort bei mir Bescheid sagen, ich komme dann gerne zum Essen zu euch.

Bis dahin, euer Jochen Balke